Die idyllisch im Bergwinkel zwischen Rhön, Spessart und Vogelsberg gelegene Gemeinde Sinntal bietet reizvolle Rad- und Wanderwege in einer wunderschönen Mittelgebirgslandschaft, in der sich ausgedehnte Mischwälder mit grünen Wiesen und Weiden, beschaulichen Flusstälern und malerischen kleinen Orten abwechseln. Der Biber ist hier ebenso zuhause wie die seltene Schachbrettblume.
Premiumwege wie der vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichnete Fernwanderweg Spessartbogen mit seinen Zubringern und den kürzeren Spessartspuren und Spessartfährten sowie Lehrpfade laden ein, die Natur zu erleben. So informiert z.B. ein Biber-Lehrpfad rund um den Willingsgrundweiher bei Sinntal-Breunings, der direkt am Spessartbogen liegt, über Lebensraum und -weise der dämmerungs- und nachtaktiven Nagetiere. Spuren des selten gewordenen Bibers sind auch entlang des Flüsschens Sinn und ihren Nebenläufen zu finden. Einblicke in die Natur ermöglicht ferner der Naturlehrpfad in Sinntal-Sannerz, der von der dortigen Vogelschutzgruppe angelegt wurde.
Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Sinntal zählt die Burg Schwarzenfels, die frei zugänglich ist. Sie wurde vor mehr als 700 Jahren hoch über dem Tal der Sinn auf schwarzen Basaltfelsen errichtet und thront über dem gleichnamigen Ort am Hopfenberg. Vom Bergfried der Burg hat man eine herrliche Aussicht über den Spessart in das Sinntal und in die Rhön. Burgführungen können beim Verein Ritter Schwarzenfels e.V. gebucht werden. Am ersten Adventswochenende beheimatet das historische Gemäuer einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Region. Ein Besuch der Burg lässt sich hervorragend mit einer Wanderung auf der 6 km langen Spessartspur „Schwarzenfelser Sonnenseite“ verbinden, die sich als Rundweg bestens für einen Tagesausflug eignet. Wer gerne auf längeren Strecken unterwegs ist, kann auf dem anspruchsvollen Drei-Burgen-Weg neben der Burg Schwarzenfels noch zwei weitere Burgen besichtigen: die Ruine Steckelberg und die Burg Brandenstein.
Ein einzigartiges historisches Kulturdenkmal ist der alte jüdischen Friedhof in Sinntal-Altengronau, der in seinem originalen Zustand erhalten ist. Mit mehr als 1400 identifizierten Grabsteinen ist er Hessens zweitgrößter Sammelfriedhof. Die ältesten Gräber wurden Ende des 17. Jahrhunderts angelegt, das letzte 1937. Hier ruhen die Toten aus über einem Dutzend teils weit entfernter jüdischer Gemeinden - von Heubach über Sterbfritz und Brückenau bis hin nach Lohrhaupten. Der alte jüdische Friedhof kann auf dem Europäischen Kulturweg „Altengronau – Im Lande der Ritter von Hutten“ erkundet werden. Wer mehr erfahren möchte, nimmt am besten an einer Führung teil. Der nächste Termin findet am 23. April statt: Führung über den alten jüdischen Friedhof Altengronau.
Im Frühling bietet sich in Sinntal ein besonderes Naturschauspiel, wenn die Schachblumen in den Naturschutzgebieten „Sinnwiesen“ zwischen Sinntal-Jossa und Sinntal-Altengronau und „Sinngrund“ bei Obersinn blühen. Das Liliengewächs, das auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und damit unter besonderem Schutz steht, hat in der hessisch-bayerischen Grenzregion eines der größten zusammenhängenden Vorkommen in Deutschland. Je nach Witterung beginnt die Blütezeit etwa Mitte April und endet Mitte Mai. In dieser Zeit verwandeln die Schachblumen die Feuchtwiesen in ein violettes Blütenmeer. Zu Ehren der botanischen Rarität wird in Sinntal-Altengronau jährlich Ende April das Schachblumenfest gefeiert, das auf dem Festplatz im Aspenweg stattfindet. Von dort aus starten kostenlose Führungen des Naturparks Hessischer Spessart ins Naturschutzgebiet. Hierbei können die Besucher Wissenswertes über die seltene Pflanze erfahren, deren glockenförmige Blüten ein Schachbrettmuster aufweisen.
Radfreunde können sich auf abwechslungsreiche Routen freuen: Der Rhön-Sinntal-Radweg führt von Gemünden am Main durch das schöne Sinntal bis Wildflecken. Der Rhönexpress Bahn-Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft und nur geringe Steigungen aufweist, ist Teil dieses Fernradweges. Der Europäische Kulturradweg „Perlen der Jossa“ gibt Einblicke in die Kulturlandschaft im Nordosten des Spessarts und führt entlang des Flüsschens Jossa von Emmerichsthal über Sinntal-Jossa durch den Jossgrund bis nach Villbach. Von der hessisch-bayerischen Landesgrenze bei Sinntal-Jossa über Fulda bis nach Biedenkopf verläuft der Hessische Radfernweg R2, der in Sinntal-Altengronau ebenso wie der Rhön-Sinntal-Radweg direkt am Naturbad vorbei führt. Hier gibt es kostenlose Park- und Wohnmobilstellplätze und während der Badesaison die Gelegenheit für einen erfrischenden Zwischenstopp und eine kleine Stärkung. Abkühlung bieten neben dem Naturbad Altengronau auch das Freibad in Sinntal-Sterbfritz und die Kneipp-Anlagen in Sinntal-Altengronau und Sinntal-Jossa. In den gemütlichen Gasthäusern wird regionale Küche mit Wildspezialitäten serviert – so lässt sich ein Besuch in Sinntal mit allen Sinnen genießen.